Sebastian Kirchberger zum 100. Todestag

Sebastian Kirchberger
Sebastian Kirchberger
Foto: Archiv Beni Eisenburg

Am 16. Mai 1919 verstarb in München Domkapitular Sebastian Kirchberger, in seiner Heimat am Tegernsee ist er heute fast unbekannt. Geboren wurde er am 23. Februar 1846 in Tegernsee als Sohn der Glasermeister-Eheleute Georg und Maria Kirchberger. Nach der Volksschule in Tegernsee besuchte er das Gymnasium in Freising. Es folgten philosophische und theologische Studien, 1871 wurde er zum Priester geweiht. Ab 1874 war er Messkaplan S. K. H. des Prinzen Karl von Bayern. Im Jahr 1882 wurde er Inspektor und Religionslehrer am kgl. Mädcheninstitut in München Nymphenburg und 1890 dann von Prinzregent Luitpold zum Domkapitular erhoben. In den Jahren ab 1917, als Direktor des Ludwig-Missionsvereins, reiste er viel in die Missionsländer Europas, Asiens, Afrikas und Amerikas.

Der sprachbegabte Geistliche förderte als Diözesan- und Zentralpräses die katholischen Gesellenvereine. Neben seiner kunsthistorischen Referententätigkeit im Ordinariat und der Funktion als Pilgerführer war er noch Vorstand der Fronleichnamskapelle und des Paramentenvereins.

Den Kontakt zum Tegernseer Tal ließ er nicht abreißen. Zur Grundsteinlegung des Wallberg Kirchleins 1907 kam er nach Rottach. Das war damals ein besonderes Ereignis, mit Sonderzügen kamen die Teilnehmer aus München. Siebzehn Vereine und die Militärkapelle der Einserjäger in Paradeuniform zogen den Berg hinauf, Prälat Kirchberger ritt dann in vollem Ornat mit einem Maultier vom Wallberghaus hinauf zur Baustelle. Weißgekleidete Jungfrauen trugen die Werkzeuge Hammer, Kelle und Meißel für die Grundsteinlegung, dazu ein Kästchen mit Steinen, die Prälat Kirchberger bei seinen Pilgerreisen an Heiligen Stätten gesammelt hatte und die mit in den Grundstein gelegt wurden.

Bei der Benediktion der Kapelle am 14. September 1909 kam er auch wieder nach Rottach. Schon bei der Weihe des Wallbergkreuzes am 14. August 1892 war er zugegen, am Sockel des Kreuzes stehend, gestützt auf seinen Bergstock, sprach er über die Bedeutung der Bergkreuze. Die „Wallberger“ ernannten ihn zu ihrem Ehrenmitglied.

Zahlreiche kirchliche und staatliche Auszeichnungen wurden ihm verliehen. Als er vor 100 Jahren in die Ewigkeit abberufen wurde, fand sein Leichnam in der Gruft des Metropolitan-Kapitels in München seine letzte irdische Ruhe.

Beni Eisenburg

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