Polizeistrafen von 1797 

Landesdirektionsrat Joseph von Hazzi schreibt um 1860 vom Tegernsee. „Die Männer oder Buben zieren ihre grünen Hüte mit Federn, von denen aber die der Spielhähne als Geraufs-Herausforderung verboten sind.“

Auch der Miesbacher Chronist Max Heimbucher schreibt: „Die Spielhahnfeder war bei den Buben zeitweilig verboten, weil sie als Herausforderung zum Raufen galten“ (um 1880). Wie streng es bei der Obrigkeit damals zuging, zeigen uns Rolizeistrafen von 1797 „Nachdem auch Franz Xavier Reifenstuhl, Bauernsohn beim Brau am Berg unterm 16. Juni eine Pfaufeder auf dem Hut trug, so wird ihm dieses verbott wiedrige Tragen hiermit bey doppelter Strafe verwiesen und gegenwärtig ein halb Pfund Pfennig gebüßt, so in Geld beträgt 34 Kr. 2 H.“

„Nachdem Martin Höß Bauernknecht und Katharina Orthoferin sich unterstanden wieder dem öffentlichen Verruf und die erlassene Polizeigesetze am Nikolai Tag den Glaubauf zu machen und die Kinder alldazu schrecken, so wird ihnen dieses verbottene Handeln strengstens verwiesen und zur Strafe dietiert 2 Pfund Pfennige.“ Das gleiche erfuhr Petrus Mair Mairsohn von Wiessee der ebenfalls den Klaubauf machte mit 1 fl 84 kr. 4 H und Androhung von künftig doppelter Strafe.

Die Spielhahnfeder wird immer noch gerne auf dem Hut getragen, nicht nur von den Gebirgsschützen.

Johann Nepomuk Kisslinger schreibt in seiner Chronik 1907: „St. Nikolaus, Beschenkung der Kinder, welche an St. Nikolaus Briefe schreiben. Als „Klaubauf“ erschreckte er die bösen Kinder. Patron gegen Wassergefahr.“

In der Gmunder Kirche zeigt das rechte Seitenaltarbild, von Hans Georg Asam, den Heiligen Nikolaus. Im Hochaltarbild der Pfarrkirche Strengberg / NÖ. Segnet der Hl. Nikolaus das Benediktinerstift Tegernsee.

Viele Männer und Frauen sind jahrelang in den Pfarreien als Nikolaus unterwegs gewesen. In Tegernsee Franz Eder, Hans Staudacher sen. und Fredi Gragert, in Rottach-Egern Annemirl Wunschel, in Dürnbach Quirin Roth, in Gmund Ossi Erdmann und Betz Erdmann u. a. Sie besuchten Familien im ganzen Tegernseer Tal. Auch in unserer Zeit ist der Besuch des Nikolaus immer noch beliebt.

Beni Eisenburg

Darstellungen des Krampus

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